5. Mai 2024

Der Geier des Miozän

Der Argentavis magnificens lebte im Miozän also vor 8 bis 5 Mio. Jahren. Es handelt sich nach derzeitiger Kenntnis um einen der größten flugfähigen Vögel, die je gelebt haben. Nur Pelagornis sandersi war ebenso groß oder etwas größer. Er lebte in Südamerika. Argentavis magnificens ähnelte, wie wohl alle Vertreter der Familie, äußerlich einem Geier. Er ist im Stehen  ca. 1,5 m hoch, die Spannweite betrug 7–7,5 Meter, das Gewicht etwa 72 kg. Der Schnabel ist ein typischer Raubvogelschnabel, er ist allerdings 28 cm lang. Aus der Größe und Struktur der Flügel schließt man, dass Argentavis magnificens ähnlich wie die heutigen Geier ein Segelflieger war, der nur selten aktiv Flügelschläge einsetzte.

Die Entstehung dieses Giganten war vermutlich nur durch die beständigen und sehr starken Westwinde im südlichen Südamerika möglich, die ihm das Auffliegen und den Flug mit sehr geringem Energieaufwand ermöglichten. Vermutlich ernährte er sich wie die übrigen Vertreter der Familie als Aasfresser von den Säugern der südamerikanischen Steppen und Savannen. Argentavis magnificens wurde bisher nur einmal in Ablagerungen des späten Miozäns im heutigen Argentinien gefunden. Andere Quellen deuten aber auf vier Funde in Argentinien hin: 1. & 2. Andalhuala Formation, nahe Catamarca in Valle de Santa Maria, Ausläufer der Anden; 3. Epecuen Formation, Carhué; 4. Salinas Grandes de Hidalgo in der argentinischen Pampa.

Ich finde bei einem so tollen Vogel ist es gerechtfertigt, dass er in mehreren Videospielen Auftritte hat, zum Beispiel in ARK: Survival Evolved und ARK: Survival Ascended. 

Paul Cordes, 6a