28. April 2024

Der Hai, der dir von Shakespeare erzählen kann

Der Grönlandhai, oder auch Eishai gennant, ist so alt, dass er dir, falls er früher Shakespear begegnet wäre und deutsch Sprechen könnte, von  ihm erzähen könnte. Er gehört zur Gattung der Dornhaie. Untersuchungen aus dem Jahr 2016 ergaben, dass Grönlandhaie ca. 500 Jahre alt werden können und somit von allen bekannten Wirbeltierarten das höchste Alter erreichen. Der Grönlandhai wird durchschnittlich 4 bis 5 Meter lang, größere Exemplare können jedoch fast 8 Meter Länge erreichen und bis zu 2,5 Tonnen wiegen. Sein Körper ist torpedoförmig, seine Färbung graubraun bis olivgrün. Die Flossen sind relativ klein, sie haben keine Dornen, und die Schwanzflosse ist asymmetrisch. Der Grönlandhai hält sich meistens in kalten Gebieten auf. Das Verbreitungsgebiet dieser Art sind die arktischen Gewässer des Nordatlantiks. Dieser Hai kann bis zu 2000 Meter tief tauchen. Im Jahr 2022 wurde ein Grönlandhai bei einer Expedition am Belize-Barrier Reef an der Südküste des mittelamerikanischen Staats zufällig gefangen. Obwohl die genaue Art nicht bestätigt werden konnte, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Grönlandhai oder eine Kreuzung zwischen dem Grönlandhai und dem Pazifischen Schläferhai. Zwar gelang es nicht, eine DNA-Probe des Hais zu nehmen, mit der seine Artzugehörigkeit genau hätte bestimmen werden können, doch aufgrund von Fotos gehen führende Hai-Experten davon aus, dass es sich bei dem Tier höchstwahrscheinlich um einen Grönlandhai gehandelt hat.  Über seine Gefährdung ist nichts bekannt, da aber die Tiere immer wieder Fischern ungewollt ins Netz gehen, können sie durchaus als gefährdet gelten. Von der früheren Forschung wurde angenommen, dass der Hai ausschließlich in der direkten Nähe des Meeresgrundes in Tiefen von mehreren hundert Metern lebe und diesen träge schwimmend nach Nahrung (v. a. herabsinkendes Aas) absuche.

Neueren Erkenntnissen zufolge scheint er sich jedoch hauptsächlich von Robben und Fischen zu ernähren und diese sowohl in großen als auch in geringen Tiefen aktiv zu jagen. Diese Untersuchungen beinhalten Langzeitpositionsbestimmungen der Grönlandhaie unter Einsatz von Peilsendern. Es wird vermutet, dass der Grönlandhai trotz seiner langsamen Fortbewegung Robben erbeuten kann, da er sie angreift, während sie schlafen.Der Fund eines Kieferknochens eines (noch nicht völlig ausgewachsenen) Eisbären im Magen eines Grönlandhais lässt zumindest vermuten, dass dieser Hai in der Lage ist, auch noch größere Beutetiere zu überwältigen. Auf den Augen dieser Haiart sitzen oftmals  Ruderfußkrebse.  Es ist nicht bekannt, ob sie dem Hai schaden oder nützen. Für beide Möglichkeiten gibt es Erklärungsversuche: Eine Theorie besagt, dass sie die Augen paralysieren, die Haie durch sie sogar erblinden. Eine andere Theorie geht davon aus, dass die Ruderfußkrebse lumineszieren, die Aufmerksamkeit anderer Tiere erregen und den Haien damit Nahrung „ködern“. Der Grönlandhai ist ei-lebend-gebärend, das heißt, die Jungtiere schlüpfen noch im Mutterleib aus den Eiern und werden anschließend geboren. Neugeborene Grönlandhaie haben eine Länge von ungefähr 40 cm. Der Zeitpunkt der Geschlechtsreife wurde auf mindestens 150 Jahre ermittelt. Zu diesem Zeitpunkt haben die Haie eine Länge von etwa 4 Metern erreicht.  Aufgrund ihres sehr langsamen Wachstums und der trotzdem erreichbaren erheblichen Größe war schon länger vermutet worden, dass Grönlandhaie ein sehr hohes Alter erreichen können. Die durchschnittliche Wachstumsgeschwindigkeit ist anfänglich maximal und nimmt mit der Zeit ab. In der zweiten Hälfte der natürlichen Lebensspanne liegt die Wachstumsgeschwindigkeit bei deutlich unter 1 cm Körperlänge jährlich. Vermutete Fressfeinde des Grönlandhais sind Pottwale und Orcas. Von letzteren nimmt man an, dass sie dem Pazifischen Schlafhai, einem nahen Verwandten des Grönlandhais, gefährlich werden können. Angriffe auf Menschen durch Grönlandhaie sind nicht bekannt. Die Inuit berichten, dass diese Haiart in der Lage ist, ein Kajak anzugreifen. Von seiner Größe her wäre der Eishai durchaus in der Lage, dem Menschen gefährlich zu werden. Nur kommt es in den polaren Gewässern mit ihren extremen Wassertemperaturen äußerst selten zu Begegnungen zwischen Grönlandhai und Mensch. Laut einem Bericht wurde 1859 um Pond Inlet ein Grönlandhai gefangen, der ein halb verdautes menschliches Bein im Magen gehabt haben soll; dies wurde jedoch nie wissenschaftlich untersucht oder bewiesen. Ich finde den Eishai ein sehr interiessantes Tier.

Paul, 6a

Quelle: de.wikipedia.org